Ab dem Mittag hatten wir die ersten THW-Einheiten in Bereitschaft, um die Flensburger Feuerwehren bei dem immer stärker werdenden Einsatzaufkommen zu unterstützen. Dazu wurde parallel im OV ein Leitungs- und Koordinierungsstab eingerichtet. Auf Anforderung der Stadt füllten wir am frühen Nachmittag 400 Sandsäcke. Unmittelbar im Anschluss danach, sind die ersten Einheiten (u.a. die Bergungsgruppe) ausgerückt und haben vorrangig sturmbedingte Einsätze abgearbeitet, umgestürzte Bäume von den Straßen oder Gebäuden geräumt und Bäume die zu Fallen drohten beseitigt. Diese Arbeiten wurden einem fachkundigen Forstwirt aus unserem OV unterstützt. Mit Hilfe seiner Expertise wurden besonders gefährliche Situationen, z.B. Bäume in Schieflage an Hauptverkehrswegen, Rettungszufahrten etc., sehr große Bäume und Ähnliches, so beurteilt, dass damit die nachfolgenden Kräfte zielgerichtet und priorisiert eingesetzt werden konnten. Diese Arbeiten wurden auch den ganzen Sonnabend fortgeführt.
Nachdem es der sinkende Wasserpegel zugelassen hat, sind wir ab Sonnabend morgens bis Sonntagabend mit weiteren Einheiten ausgerückt und haben im Stadtgebiet Keller von Seniorenheimen, Privathäusern und Unternehmen sowie Tiefgaragen und Parkhäuser leergepumpt. Eingesetzt wurden die Fachgruppen Notversorgung/Notinstandsetzung sowie Wasserschaden/Pumpen mit Hochleistungspumpen. Unterstützung erhielten wir von THW Fachgruppen aus den OV’s Heide und Meldorf.
Zusätzlich hatten wir am Freitagnachmittag, in der Sturmnacht zu Samstag und danach auch mehrere Boote im Einsatz. Neben der Absicherung von gefährlichem Treibgut im Flensburger Hafen wurde vornehmlich der Transport hilfsbedürftiger Personen unterstützt, welche auf ärztliche Versorgung angewiesen waren, aber von den Wassermassen in ihren Häusern eingeschlossen waren. So konnte u.a. eine hochschwangere Frau gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden, aber auch die Feuerwehr wurde mit unseren Booten u.a. zu Brandeinsätzen und anderen technischen Hilfeleistungen gefahren, da die Straßenzüge nicht mehr begehbar und mir Landfahrzeugen befahrbar waren. Außerdem unterstützen die Boote im Flensburger Hafen, aber auch im Bereich Wassersleben bei der Sicherung losgerissener Segelyachten und Booten, die eine Gefährdung für den Schiffsverkehr und die Uferbereiche darstellten.
Für die Gesamtkoordinierung aller THW-Maßnahmen im Landesteil Schleswig sowie die Bereiche Rendsburg-Eckernförde und Kiel war der Fachzug Führung/Kommunikation des THW Flensburg in Schleswig bei der dortigen Regionalstelle im 24 Stunden-Betrieb im Einsatz.
Das THW kann leider nicht von Privatpersonen angefordert werden, sondern nur durch die für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen (Feuerwehren, Polizei, etc.). Neben der Stadt Flensburg ist das THW Flensburg auch für die Bereiche der gesamten Gemeinden Handewitt und Harrislee, des kompletten Amts Schafflund, sowie auch die Gemeinden Wanderup, Eggebek, Tarp, Jerrishoe, Oeversee, Freienwill, Hürup, Tastrup, Maasbüll, Wees und die Stadt Glücksburg örtlich zuständig.
